Quartiersentwicklung braucht ein Konzept und viele Kümmerer

Im Mittelpunkt unserer Mitgliederversammlung am 19. April 2024 stand die Frage, wie wir eine integrierte und nachhaltige Quartierssanierung in Halver vorantreiben können.  Um erste Einblicke und Antworten zu erhalten, hatten wir uns Sebastian Bittrich als Referenten eingeladen. Der Halveraner ist Marketing Manager bei der Innovation City Management GmbH in Bottrop – einer Firma, die Städte sowie Unternehmen auf dem Weg in eine nachhaltige Stadtentwicklung und steigende Energieeffizienz unterstützt und genau weiß, was Stadtverwaltungen und Lokalpolitik tun müssen, um die Quartiersentwicklung voranzutreiben.

Sebastian Bittrich, Marketing Manager bei der Innovation City Management GmbH in Bottrop, stellt uns vor, was eine Kommune benötigt, um Quartiere erfolgreich zu sanieren.

Seine Kernaussagen waren ernüchternd. Wenn wir in Halver die Emissionen der Haushalte deutlich reduzieren wollen, braucht es ein klares Konzept und viele Kümmerer,  die Hausbesitzende beraten, mitnehmen und von Sanierungsmaßnahmen überzeugen. “Menschen investieren in eine Gebäudedämmung, in eine Wärmepumpe oder aber in Photovoltaik auf dem Dach, wenn sie selbst einen finanziellen Vorteil daraus ziehen. Um diese Vorteile zu erkennen, brauchen Sie aber Informationen und Beratung”, erläuterte der Fachmann. 

Am Beispiel einer Gebäude-Bestandsaufnahme für den Lüdenscheider Stadtteil Kluse/Tinsberg zeigte er uns, wie hoch der Sanierungsbedarf in normalen Wohngebieten ist – und wie selten Photovoltaik-Anlagen auf dem eigenen Dach noch immer sind. Er gab uns aber auch Tipps mit auf den Weg: Jede Kommune, die ein Klimaschutzkonzept verabschiedet hat, hat sich auch zu Emissionsreduktionen verpflichtet, so der Fachmann. Alle Verantwortlichen müssen sich aber auch fragen, ob das Konzept umgesetzt wird, Maßnahmen fruchten und tatsächlich  Fortschritte verzeichnet werden. 

Nach dem Vortrag diskutierten wir, mit welchen Initiativen wir die Energie- und Wärmewende in Halver endlich koordiniert vorantreiben können.

Seine zweite Empfehlung lautete, uns tiefergehender in das Thema “Förderung” einzuarbeiten. “Die Stadt Halver hat schon viel Geld verschenkt, weil sie in den zurückliegenden Jahren Fördermöglichkeiten für eine integrierte und nachhaltige Quartierssanierung ungenutzt hat verstreichen lassen. Jetzt ist die Förderung ausgesetzt. Aber es gibt andere Möglichkeiten, Gelder einzuwerben – nur müssen diese gefunden und genutzt werden”, so Sebastian Bittrich. 

Quelle: B90 / DIE GRÜNEN Halver



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